Revitalisierung Herblingerbach
Oktober 2023 – Juli 2024
Der Herblingerbach wird revitalisiert. Es ist eines der grössten Revitalisierungsprojekte im Kanton Schaffhausen.
Früher floss der Herblingerbach auf rund 450 Metern begradigt in einer Betonschale. Um einen ökologisch wertvollen Lebensraum zu schaffen, wurden aufeinander abgestimmte Massnahmen im Bereich Wasserbau und Ökologie umgesetzt. Die baulichen Massnahmen konnten im Juli 2024 abgeschlossen werden. Mehrere intensive Regenperioden und Hochwasser hatten die ursprünglich auf März geplante Fertigstellung verzögert.
Die Begrünung und Gehölzpflanzungen finden im Herbst 2024 statt. Danach wird das Gebiet weitgehend der Natur überlassen. Tümpel, ein Weiher, «Ruderalflächen» aus Schotter, Sandlinsen, Holzhaufen und Mauerelemente bieten Lebensräume für zahlreiche Pflanzen, Reptilien, Amphibien, Insekten, Fledermäuse und weitere Tierarten, die teilweise auf der roten Liste der bedrohten Tierarten in der Schweiz stehen.
Aktuell
Gewässer in den natürlichen Zustand zurückführen
Viele Fliessgewässer in der Schweiz sind in einem schlechten Zustand. Durch künstliche Verbauungen, Kanalisierungen, Hindernisse im Gewässer sowie Einflüsse der Wasserkraft sind viele Gewässerabschnitte in Mitleidenschaft gezogen worden.
Mit der Revision des eidgenössischen Gewässerschutzgesetzes im Jahr 2011 wurden Bund und Kantone verpflichtet, rund 4’000 Kilometer Fliessgewässer binnen 80 Jahre in den natürlichen Zustand zurückzuführen.
Die Aufwertung bringt für viele Tier- und Pflanzenarten wertvollen Lebensraum zurück. Es ist eines der grössten Revitalisierungsprojekte im Kanton Schaffhausen.
Wasserbau und Ökologie
Für die Stadt Schaffhausen wurden acht Abschnitte definiert, die es aufzuwerten gilt. Einer davon ist er Abschnitt am Herblingerbach/Dorfbach vom Flurbereich Oberwiesen bis hinunter ins Siedlungsgebiet «Im Höfli».
Das Gewässer floss bisher auf rund 450 Metern begradigt in einer Betonhalbschale. Um einen ökologisch wertvollen Lebensraum zu schaffen, wurden aufeinander abgestimmte Massnahmen im Bereich Wasserbau und Ökologie umgesetzt:
- Rückbau der künstlichen Gewässersohle.
- Ausdohlung des Baches im Bereich «im Höfli».
- Förderung der Gewässerdynamik: geschwungener Gerinneverlauf mit Niederwasserrinne
- Grundwasser- und Folientümpel
- Förderung der Vernetzung im und am Gewässer
- Schaffung einer kiesigen Gewässersohle
- Erstellung von zusätzlichen Heckenelementen und Baumgruppen sowie 6000 m2 Feucht- und Blumenwiesen
- Förderung des Naturraums und der Biodiversität
- Vernetzung der Amphibien-Laichgebiete Moos-Buck und Rohrebüehl
- Sanfte Nutzung für Naherholung
Gut zu wissen
Von den neuen, vielfältigen Lebensräumen profitieren Fische, Amphibien, Fledermäuse und weitere Tierarten, die teilweise auf der roten Liste der bedrohten Arten in der Schweiz sind: Elritze, Feuersalamander, Steinkrebs, Springfrosch, Teichmolch, Ringelnater, Zauneidechse, Graues Langohr, langflügelige Schwertschrecke.
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Auch die Anwohnenden sowie Besucherinnen und Besucher können den vielfältigen Lebensraum geniessen und auf neuen, einfachen Sitzgelegenheiten verweilen.
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Das Gebiet wird so gestaltet, dass auch bei einem Hochwasser-Ereignis, wie es statistisch alle 100 Jahre vorkommt, der Wasserabfluss gewährleistet ist.
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Die Baumassnahmen dauerten von Oktober 2023 bis Juli 2024. Im Herbst 2024 folgen Begrünung und Gehölzpflanzungen.
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Die Projektkosten belaufen sich auf rund 1,8 Mio. Franken, wovon 80% durch Revitalisierungsbeiträge von Bund und Kanton finanziert werden.
Zeitplan
Phase | Zeitraum |
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Auflage- und Bewilligungsverfahren | abgeschlossen |
Baustart | 2. Oktober 2023 |
Bauphase | Oktober 2023 – Juli 2024 |
Begrünung, Gehölzpflanzungen | Herbst 2024 |